Cannabis-Samen: Regulär, feminisiert oder Automatic?

Cannabis-Samen: Regulär, feminisiert oder Automatic?

Welche Arten von Cannabis-Samen gibt es? 

Wenn ihr als Home-Grower durchstarten und Cannabis-Samen kaufen wollt, habt ihr die Auswahl zwischen drei großen Kategorien: 

Jede dieser Kategorien hat gewisse Vor- und Nachteile, sodass die Entscheidung erst einmal schwierig wirken kann. Wir erklären euch die Unterscheide und welche Cannabis-Samen die beste Wahl für eure Zwecke sind.

Reguläre Samen

Bevor wir näher auf die erste Kategorie an Samen eingehen, werfen wir nochmal einen kurzen Blick auf die Charakteristiken der Hanfpflanze: Wie ihr wahrscheinlich wisst, sind diese zweihäusig. Das bedeutet, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt.

Nur die weiblichen Pflanzen bringen Blüten hervor – also die erwünschten Buds, in denen sich Terpene und die Cannabinoide wie THC und CBD befinden. Männliche Pflanzen hingegen bilden Pollensäcke, mit denen die weiblichen Pflanzen in der Natur bestäubt werden. Wenn das passiert, konzentriert sich die weibliche Pflanze auf die Produktion von Samen, aus der neue Cannabispflanzen wachsen können. Sie bildet dann keine Blüten mehr aus.

Aus diesem Grund werden die männlichen Pflanzen für gewöhnlich während des Anbaus aussortiert oder Grower entscheiden sich direkt für den Kauf von Samen, aus denen weibliche Pflanzen entstehen.

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Wer hingegen reguläre Cannabis-Samen erwirbt, hat eine Chance von 50% männliche oder weibliche Pflanzen zu erhalten. Diese Kategorie an Samen ist daher ideal für die Zucht geeignet. Sie bietet Growern die Möglichkeit, die besten Pflanzen auszuwählen – sei es auf Grundlage ihres Ertrags oder anhand von Merkmalen wie dem Geschmack und ihrer Robustheit gegen Krankheiten. Außerdem sind reguläre Cannabis-Samen die Basis für die Zucht neuer Sorten. 

Sie bieten aber noch viele weitere Vorteile. So haben reguläre Samen grundsätzlich eine etwas höhere Toleranz gegenüber veränderten Bedingungen in der Wachstumsumgebung. Kommt es zum Beispiel einmal zu einer höheren Lichteinstrahlung oder einem Wassermangel, sind reguläre Varianten nachsichtiger und können besser mit solchen Fehlern umgehen.

Weiterhin reduziert man mit dieser Samenkategorie das Risiko von Zwittern bzw. Hermaphroditen. Denn es kann vorkommen, dass Cannabispflanzen beide Geschlechtsorgane ausbilden, was die Zucht verkompliziert. Reguläre Cannabis-Samen sind stabiler und stressresistenter, sodass Zwitter eher selten vorkommen.

Nicht zuletzt können reguläre Samen allen Züchtern empfohlen werden, die ihre Pflanzen klonen möchten. Denn auch hier ist es wieder ein Vorteil, dass Pflanzen dieser Samenkategorie grundsätzlich robuster und einheitlicher sind. Durch diese Eigenschaften sind sie perfekt zum Klonen geeignet.

All den Vorteilen gegenüber steht allerdings der etwas aufwendige Anbauprozess. Im Gegensatz zu den anderen Samenarten, die wir euch gleich vorstellen werden, müssen die Pflanzen aus regulären Samen die ganze Zucht über im Auge behalten werden. Sobald die Fortpflanzungsorgane zu erkennen sind, muss entsprechend gehandelt werden. Das heißt für gewöhnlich, dass die männlichen Exemplare aussortiert werden.

Feminisierte Samen

Wer keine Lust auf das Glückspiel mit männlichen und weiblichen Pflanzen hat und hauptsächlich eine große Ernte an Buds anvisiert, sollte sich für feminisierte Cannabis-Samen entscheiden. Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich dabei um Samen, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von über 99% zu weiblichen Pflanzen werden. Möglich wurde das durch gentechnische Veränderungen, die den Cannabisanbau in den 90er Jahren revolutionierten. Bis dahin mussten Grower ihre Pflanzen immer genauestens im Blick behalten und die männlichen Exemplare, sobald das Geschlecht erkennbar wurde, entfernen. Feminisierte Cannabis-Samen machten diesen aufwendigen Prozess überflüssig. Daher wurden sie schnell zur idealen Wahl für alle Grower, die sich einen unkomplizierten und schnellen Anbau, und eine sichere Ernte wünschen.

Feminisierte Samen haben allerdings auch ein paar Nachteile. So sind sie im Vergleich zu regulären Samen weniger zum Züchten und Klonen geeignet. Denn man erhält keine männlichen Pflanzen für die Zucht, und die Exemplare aus feminisierten Samen sind genetisch unzuverlässiger und instabiler als ihre regulären Gegenstücke.

Automatic / Autoflowering Samen

Sowohl bei regulären als auch feminisierten Samen kommt es beim Anbau hauptsächlich auf die Lichtexposition an. Zwar spielen viele Faktoren wie Wasser, Luft und die richtigen Nährstoffe eine Rolle. Aber letztendlich bleibt der Lichtzyklus der wichtigste Punkt, denn er bestimmt, wann die Pflanzen zu blühen beginnen. Diese Eigenschaft nennt sich photoperiodisch.

Um den Faktor der Lichtexposition zu umgehen und den Anbauprozess noch einfacher zu gestalten, gibt es eine dritte Kategorie an Cannabis-Samen: die sogenannten Automatic oder Autoflowering Samen. Deren Pflanzen wechseln bereits nach einer gewissen Zeit von der Wachstums- in die Blütephase, ganz unabhängig von der Lichtspanne. Sie sind somit selbstblühend („autoflowering“).

Möglich wurden solche Samen durch eine spezielle Kreuzung, bei der auch Genetik der Ruderalis-Cannabispflanze mit eingeflossen ist. Diese stammt aus Zentralrussland und ist im Gegensatz zu Indica- und Sativa-Arten selbstblühend. Denn in ihrer Heimatregion sind die Sommer viel kürzer und kälter, sodass die Pflanze sich mit der Zeit an diese Gegebenheit angepasst und gelernt hat, unabhängig von der Sonne zu blühen.

Automatic Samen sind mittlerweile bei vielen Züchtern beliebt, hauptsächlich aufgrund ihrer einfachen Handhabung und ihres schnellen Wachstums. Während man bei anderen Samen viel Zeit in den Anbau investieren muss, sind mit den Selbstblühern mehrere Ernten pro Saison möglich. Da Autoflowering-Samen außerdem für gewöhnlich feminisiert sind, macht sie das auch in der Gesamtbilanz zu einer extrem effizienten Wahl.  

Das ist aber nicht der einzige Grund, der für diese Kategorie an Samen spricht. Neben dem unkomplizierten Anbau sind sie nämlich auch besonders robust. Das liegt natürlich an der Genetik der Ruderalis-Pflanze, die schon immer extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt war. Damit sind die Samen die perfekte Wahl für Anfänger oder alle Grower, die es möglichst unkompliziert wollen. Und auch, wer seinen Cannabis-Anbau lieber geheim halten möchte, sollte am besten zu Automatic Samen greifen – denn sie bilden eher kleine Pflanzen und können so gut versteckt werden. Nicht zuletzt sind die Selbstblüher aus einer Kreuzung verschiedenster Genetiken entstanden und bieten als Resultat eine große Palette an Aromen und Effekten.

Natürlich haben die Autoflowering-Samen aber auch ein paar Schattenseiten. So muss erwähnt werden, dass sie im Vergleich zu photoperiodischen Sorten einen geringeren Ertrag bringen. Zwar bieten sie in Anbetracht des geringen Aufwands, den sie von Züchtern fordern, immer noch sehr gute Ergebnisse – im Vergleich mit anderen Samenkategorien schneiden sie allerdings etwas schlechter ab. Zudem sind sie nicht zum Klonen geeignet. 

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass jede der drei Samenkategorien Vor- und Nachteile hat, und ihr euch daher entsprechend euren Anbaugegebenheiten und Bedürfnissen entscheiden solltet. Egal auf welche Kategorie eure Wahl am Ende fällt, bei uns erhaltet ihr eine große Auswahl an regulären, feminisierten und Autoflowering Samen.

 

 

Quellen:

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